Post by Slim K team on Jan 15, 2006 17:10:59 GMT -8
[glow=red,2,300]Zeitgeist: Der Yindie - Google, Chai Latte und iPod[/glow]
London - Der Yuppie hat Zeitgeist-Nachwuchs bekommen: Der Yindie ist da.
Ebenfalls jung, berufstätig und Großstädter. Aber im Unterschied zu den Vorgängern aus den 80er Jahren darauf bedacht, nicht so viel Wert auf Konsum zu legen, etwas Besonderes zu sein und unabhängig zu bleiben. Eine Mischung aus Yuppie und Independent also - ein Yindie.
Die Vertreter der neuen Generation sind am längsten schon in Metropolen wie London oder New York zu sehen. Zwischen 20 und 35 Jahre alt, besonders häufig im Coffee-Shop anzutreffen, vor sich einen Caffe Latte (oder neuerdings die Tee-Variante Chai Latte) sowie einen Computer mit drahtlosem Internet-Zugang. Als prominentestes Yindie-Paar gelten die US-Schauspielerin Gwyneth Paltrow und der Sänger der britischen Band Coldplay, Chris Martin, die zusammen in London leben.
Wichtigstes Statussymbol für die neue Sozio-Gruppe ist ein tragbarer MP3-Player, der iPod mit seinen weißen Ohrstöpseln. Auch der Yindie trägt Jeans - allerdings nicht jede Marke. Der Wunsch, sich zu unterscheiden, sorgt dafür, das die großen Hersteller tabu sind. Gefragt sind Marken wie «Urban Outfitters», deren Namen nicht alle kennen. «Der Yindie definiert sich nicht nur über das, was er besitzt. Sondern mindestens genau so sehr über das, was er auf keinen Fall haben will», sagen Trend-Experten wie der Journalist Ed Caesar von der Londoner Tageszeitung «Independent».
Zu den Erkennungsmerkmalen, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind, gehört die Dauernutzung der Internet-Suchmaschine Google. Dabei sucht der Yindie, so spottet der «Independent», mindestens fünf Mal täglich nach Treffern für den eigenen Namen. Das ständige Streben nach Individualität kann nach Meinung der Experten allerdings auch zum Gegenteil führen. «Wer stets bemüht ist, den Herdentrieb zu vermeiden, wird auf eine eigene Weise selbst zum Mainstream - fad und farblos», warnt Caesar.
Wo der Yindie in den vergangenen Monaten zum ersten Mal auftauchte, weiß keiner so genau. Beim Vorgänger ist das bis heute nicht genau zu klären - entweder im 80er-Jahre-England der damaligen Premierministerin Margaret Thatcher oder zur gleichen Zeit in den USA. Erstmals benutzt wurde die Bezeichnung vermutlich von der Zeitung «Chicago Tribune» im Mai 1981. Mit dem Hollywood-Erfolg «Wall Street» wurde sie dann weltweit bekannt. Und wenn sich auch keiner gerne als Yuppie vorführen lassen wollte, hat sich der Begriff bis heute gehalten.
Im Lauf der Jahre entstanden auch schon mehrere Varianten. Dinkies (Double Income No Kids) zum Beispiel, kinderlose Doppelverdiener, oder Guppies (Gay Yuppie) beziehungsweise Buppies (Black Yuppie) - schwule Yuppies oder Yuppies mit schwarzer Hautfarbe. Oder auch Yuffies (Young Urban Failure) - Yuppies, die in der Karriere bereits gescheitert sind. Wie weit es der Yindie als neueste Sprachschöpfung bringen wird, das ist noch offen.
© dpa - Meldung vom 15.01.2006 14:00 Uhr
London - Der Yuppie hat Zeitgeist-Nachwuchs bekommen: Der Yindie ist da.
Ebenfalls jung, berufstätig und Großstädter. Aber im Unterschied zu den Vorgängern aus den 80er Jahren darauf bedacht, nicht so viel Wert auf Konsum zu legen, etwas Besonderes zu sein und unabhängig zu bleiben. Eine Mischung aus Yuppie und Independent also - ein Yindie.
Die Vertreter der neuen Generation sind am längsten schon in Metropolen wie London oder New York zu sehen. Zwischen 20 und 35 Jahre alt, besonders häufig im Coffee-Shop anzutreffen, vor sich einen Caffe Latte (oder neuerdings die Tee-Variante Chai Latte) sowie einen Computer mit drahtlosem Internet-Zugang. Als prominentestes Yindie-Paar gelten die US-Schauspielerin Gwyneth Paltrow und der Sänger der britischen Band Coldplay, Chris Martin, die zusammen in London leben.
Wichtigstes Statussymbol für die neue Sozio-Gruppe ist ein tragbarer MP3-Player, der iPod mit seinen weißen Ohrstöpseln. Auch der Yindie trägt Jeans - allerdings nicht jede Marke. Der Wunsch, sich zu unterscheiden, sorgt dafür, das die großen Hersteller tabu sind. Gefragt sind Marken wie «Urban Outfitters», deren Namen nicht alle kennen. «Der Yindie definiert sich nicht nur über das, was er besitzt. Sondern mindestens genau so sehr über das, was er auf keinen Fall haben will», sagen Trend-Experten wie der Journalist Ed Caesar von der Londoner Tageszeitung «Independent».
Zu den Erkennungsmerkmalen, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind, gehört die Dauernutzung der Internet-Suchmaschine Google. Dabei sucht der Yindie, so spottet der «Independent», mindestens fünf Mal täglich nach Treffern für den eigenen Namen. Das ständige Streben nach Individualität kann nach Meinung der Experten allerdings auch zum Gegenteil führen. «Wer stets bemüht ist, den Herdentrieb zu vermeiden, wird auf eine eigene Weise selbst zum Mainstream - fad und farblos», warnt Caesar.
Wo der Yindie in den vergangenen Monaten zum ersten Mal auftauchte, weiß keiner so genau. Beim Vorgänger ist das bis heute nicht genau zu klären - entweder im 80er-Jahre-England der damaligen Premierministerin Margaret Thatcher oder zur gleichen Zeit in den USA. Erstmals benutzt wurde die Bezeichnung vermutlich von der Zeitung «Chicago Tribune» im Mai 1981. Mit dem Hollywood-Erfolg «Wall Street» wurde sie dann weltweit bekannt. Und wenn sich auch keiner gerne als Yuppie vorführen lassen wollte, hat sich der Begriff bis heute gehalten.
Im Lauf der Jahre entstanden auch schon mehrere Varianten. Dinkies (Double Income No Kids) zum Beispiel, kinderlose Doppelverdiener, oder Guppies (Gay Yuppie) beziehungsweise Buppies (Black Yuppie) - schwule Yuppies oder Yuppies mit schwarzer Hautfarbe. Oder auch Yuffies (Young Urban Failure) - Yuppies, die in der Karriere bereits gescheitert sind. Wie weit es der Yindie als neueste Sprachschöpfung bringen wird, das ist noch offen.
© dpa - Meldung vom 15.01.2006 14:00 Uhr